Grundsätzlich hat sich die Stimmung rund um den Tourismus zwar aufgehellt, wie die jüngste IHK-Umfrage deutlich macht, gänzlich ungetrübt ist die Einschätzung aber nicht: Gestiegene Preise für Energie, Rohstoffe, Lebensmittel und Arbeitskosten, wachsende Inflation, Personalmangel, neue Investitionsrisiken infolge des geplanten Gebäudeenergiegesetzes und der noch immer nicht beendete Ukrainekrieg haben einen dämpfenden Einfluss. Uwe Heinze, Geschäftsstellenleiter der IHK in Goslar, sagte dazu: „Die Branche steht vor großen Herausforderungen und das in einer Zeit, in der die coronabedingten Tiefschläge längst nicht überwunden sind.“
UMSÄTZE STEIGEN
Aus der Umfrage geht hervor, dass gegenüber dem Vorjahreszeitraum rund zwei Drittel der Befragten gestiegene Umsätze melden. Vor allem Urlaubsreisende waren wieder etwas ausgabefreudiger, was möglicherweise mit einem gewissen Nachholbedarf infolge der Corona-Pandemie zusammenhängt. Auch die Geschäftsreisen haben wieder etwas zugelegt. Die Beherbergungsbetriebe geben mehrheitlich eine bessere Auslastung im Vergleich zum Vorjahr an. Dennoch sind die Geschäftserwartungen laut IHK-Umfrage für die aktuelle Saison insgesamt doch eher verhalten. „Möglicherweise werden dort die Auswirkungen der Inflation mit Sorge betrachtet und die Gastgeber fragen sich, welche Preise die Gäste zukünftig noch bereit und in der Lage sind zu bezahlen“, heißt es in der Auswertung. Immerhin berichteten zwei Drittel der Umfrageteilnehmer von notwendigen Preisanpassungen. Als größte Risiken in den kommenden zwölf Monaten werden mit Abstand die gestiegenen Energiekosten genannt. An zweiter Stelle liegen die gestiegenen Arbeitskosten und der Personalmangel.
SERVICEKRÄFTE FEHLEN
Die Tourismusbranche ist eine Dienstleistungsbranche und Dienstleistungen erfordern Personal. Insgesamt würden die Betriebe gern wieder mehr Beschäftigte einstellen, wenn sie denn nur die benötigten Fachkräfte finden würden oder zumindest geeignete Arbeitskräfte. Zwei von drei Betrieben können laut Umfrage offene Stellen innerhalb von zwei Monaten nicht mehr besetzen.
Geändert habe sich aber auch das Verhalten der Gäste: Buchungen erfolgten häufig viel kurzfristiger als noch vor der Corona-Pandemie und die Gäste legten großen Wert auf flexible Stornierungsmöglichkeiten. Demgegenüber habe sich das Buchungsverhalten nach Beobachtungen der Umfrageteilnehmer nur geringfügig mit einer stärkeren Tendenz zu Onlinebuchungen verändert. Auch legten die Gäste bei den Angeboten nicht unbedingt mehr Wert auf Regionalität. Die Mehrheit der Unternehmen hat die Erfahrung gemacht, dass die Gäste bereit sind, mehr zu bezahlen als vor der Pandemie – vor Ort wird aus Sicht der Betroffenen allerdings weniger Geld ausgegeben. Und es ist auch nicht so, dass die Gäste ihr Reiseverhalten komplett geändert hätten und der Haupturlaub die alles dominierende Rolle spielen würde. Im Gegenteil, Kurztrips sind nach wie vor sehr beliebt.
NEUE IDEEN
Und genau davon können Regionen wie auch der Landkreis Peine profitieren. „Die Corona-Krise hat den hiesigen Freizeitbereich stark getroffen, da zahlreiche Angebote nicht mehr möglich waren oder die Krise auch einfach nicht überstanden haben“, sagt Gonhild Kunst vom Tourismus-Team der wito gmbh. Doch das Team habe in der gesamten Zeit immer einen engen Draht zu den Betrieben gehabt, über Fördermöglichkeiten informiert und auch neue Ideen und Angebote entwickelt, um den Landkreis Peine als Ausflugsziel interessanter und vor allem attraktiver zu machen. „Wobei wir bei unserem Engagement nicht allein die Besucher, sondern auch die Menschen vor Ort im Blick haben“, sagt Inga Heine von der wito gmbh. „Ihnen möchten wir ihren Wohnort näherbringen und zeigen, welch breit gefächertes Angebot der Landkreis zu bieten hat.“
Und der Einsatz habe sich gelohnt: Die Nachfrage nach dem Radler-Pass beispielsweise sowie das Interesse an Museums- und Ausstellungsbesuchen sei enorm gestiegen. „Und das zeigt uns, dass wir bereits auf einem guten Weg sind, den es weiter auszubauen gilt“, ist das Team überzeugt.
DIGITALE PRÄSENZ
Neben Projekten rund um das Thema Radeln hat die Digitalisierung dabei einen ganz besonderen Stellenwert, denn: „Die Corona-Zeit hat uns auch allen ganz deutlich vor Augen geführt, wie wichtig eine digitale Präsenz ist“, sagt Birgit Anskat vom wito-Tourismus-Team. Und das gelte nicht nur für Zeiten mit Kontaktbeschränkungen, sondern auch für das alltägliche Leben, das ohne Smartphone und Apps gar nicht mehr denkbar ist.
„Ganz zu schweigen von dem, was die Zukunft bringt“, betont Anskat. „Wer im Internet nicht leicht zu finden ist, findet nicht statt.“ Aber die wito gmbh sei zuverlässiger Ansprechpartner für alle Übernachtungsanbieter sowie Gastronomen und mehr im Landkreis Peine, um den gesamten Standort attraktiver und bekannter zu machen und erfolgreich in die (touristische) Zukunft zu führen.