Tagesausflügler, Gesellschaften mit Anlass zum Feiern, Spontanbesucher, Parteifreunde, Familien und Freunde, kurzum Menschen vom „Kanalarbeiter bis zum Professor“, wie der Gastronom seine Gäste beschreibt, geben sich bei ihm die Klinke in die Hand. Dafür nimmt Horneffer – der Mitglied in 27 Vereinen im Peiner Land ist, von Korporation über Sportverein bis hin zum Scottish-Culture-Club Peine – gerne einen 18-Stunden-Arbeitstag in Kauf. „Was ich tue, liebe ich. Es ist mein Traum und keine Arbeit für mich. Ich habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, etwas, wozu ich mich berufen fühle.“
Das nimmt man ihm gerne ab. Unlängst hatte er anlässlich des 800. Geburtstags der Stadt Peine 500 neue Tassen und ebenso viele Teller gekauft, um für die Bewirtung der Teilnehmenden beim Bürgerfrühstück sowie bei der Kaffee- und Kuchentafel am Nachmittag keine Geschirrengpässe zu bekommen. Da ist einer für andere da und freut sich über Großplakate an den Hauptverkehrsadern in Peine mit der Aufschrift: “Nur 5 Minuten bis zum Naherholungsgebiet Eixer See.“ Solche Werbetafeln habe es erst gegeben, nachdem er den 365-Tage-Ganzjahresbetrieb im „Haus am See“ eingeführt habe, erinnert sich Horneffer und ergänzt: „Als während der Corona-Zeit zeitweise Alkoholausschank und somit Glühwein bei uns tabu war, verkauften wir Kinderpunsch sowie Minirumflaschen und schlugen so dem Teufel einen Haken. Unsere Gäste waren selig.“
NATURNAHE NEUE STRANDBAR
Diesen Sommer begeistert die neue Strandbar am Ufer des Eixer Sees die Besucher. Sie ist ein neuer Treffpunkt für eine kleine Auszeit mit Strandfeeling. „Im Viererteam haben wir 1500 Arbeitsstunden geleistet. Wir haben Eichenstämme aus einem alten Bauernhaus aufgearbeitet und zur naturnahen Bar umkonstruiert, damit wir endlich die Flatterzelte wegbekommen“, schwärmt Horneffer und fügt hinzu: „Zudem wurde eine Hebeanlage für das Abwasser ins Haus gelegt.“
Jedes Jahr investiert er nach eigenen Angaben rund 100.000 Euro in sein „Haus am See“ – rund 50.000 Euro habe allein die neue Strandbar gekostet. Hinzu kommen steigende Energiekosten. „2019 habe ich monatlich rund 350 Euro für Strom bezahlt. Bei gleichem Verbrauch sind es jetzt etwa 1000 Euro im Monat“, rechnet Horneffer vor. Außerdem hat er neue Liegen und Hocker aus Palettenholz angeschafft, die ein Team der Berufsbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft Landkreis Peine (BBG) gebaut hat. „Unsere Klappstühle geben wir diesen Sommer nur noch gegen Vorlage eines Personalausweises heraus, zwei waren gleich nach einmaligem Gebrauch kaputt, das wollen wir künftig vermeiden“, findet der Pächter.
GEMEINSAME PROJEKTE MIT WITO
Er plant zudem kleine Laufwege für die Gäste und seine Servicekräfte und will die Tische lockerer anordnen. Gemeinsam mit der Wirtschafts- und Tourismusförderung des Landkreises Peine (wito) hat er mehrere Konzepte und Projekte entwickelt. „Wir sind ein Strandlokal, kein Badebetrieb. Ab 22 Uhr gilt ein Betretungsverbot für den See und die Nebenflächen.“ Neue Regeln - kein Grillplatz für jedermann, stattdessen Spielplatz samt Sandkasten für die Jüngsten -, Tretbootverleih, Boßelmöglichkeiten sowie Grünkohlwanderungen und Eisstockschießen in der kalten Zeit sorgen ganzjährig für Freizeitvergnügen.
Zwei Tretbootrennen bringen in diesem Sommer Teilnehmende auf den Eixer See. Einige Motorradclubs und die PAZ richten die zwei Veranstaltungen mit Unterstützung von Horneffer aus. Auch Livemusik sorgt erneut für Stimmung, wenn Sänger Horst-Dieter Schmidt, bekannt als Schmiddel“, und Pretty Cashanga mit Rock, Pop, Schlager oder afrikanischen Rhythmen einheizen. Fans und Musiker schätzen die Atmosphäre des „Haus am See“ gleichermaßen, finden sie doch stets erneut einen Ort zum Wohlfühlen und Willkommensein.
CATERING FÜR VERANSTALTUNGEN
Dafür tun Horneffer und seine mittlerweile 27 Mitarbeitenden im Alter zwischen 16 und 74 Jahren viel. „Wir sind wie eine große Familie. Die ersten Schüler kamen vor zwei Jahren mit 16 Jahren, waren fit im Kopfrechnen und sind immer noch dabei. Das erfreut unsere Gäste und genauso mich“, berichtet der Gastronom. Regelmäßig hat er seine Getränkekarte aufgestockt – rund 60 Heiß- und Kaltgetränke mit und ohne Alkohol sind erhältlich. „Der Aperol Spritz kommt bei uns aus dem Aperitifglas und nicht aus dem einfachen Wasserglas, ganz so, wie es unsere Gäste gerne mögen.“ Ebenso richtet er sein Speisenangebot am Geschmack der Gäste aus, hält den Grill heiß und serviert Kotelett, Schaschlik, Grillkäse oder Veggie-Wurst.
Als Eventcaterer zeichnet ihn aus, dass er passend zum Anlass die Wünsche der Auftraggeber erfüllt. Ob Schmedenstedter Schützenfest mit Getränken und Bratwurst, der eigene Grill- und Getränkewagen bei Firmenfeiern oder ein Gastronomiekonzept für die 1000-Jahr-Feier der Ortschaf t Vöhrum 2022 – „unser Eventcatering macht etwa 40 Prozent unseres Geschäfts aus“, erklärt Horneffer. Er äußert Wünsche an den Landkreis, in dessen Hand die Immobilie liegt. Ebenso an die wito, die für den See zuständig ist, der vor allem jetzt in den Sommermonaten ein Publikumsmagnet ist und viele Peiner Badegäste anzieht: „Ganzjährig feste Toilettencontainer, endlich eine neue Terrasse, eine E-Bike-Ladestation sowie weitere Parkmöglichkeiten am Haus am See könnten das Naherholungsgebiet weiter aufwerten.“ Man darf gespannt sein, wie die Erfolgsgeschichte weitergeht. bik