Das sind gute Nachrichten, denn Menschen mit Berufsabschluss haben in Personalgesprächen eine stärkere Verhandlungsposition und werden besser entlohnt als angelernte Arbeitskräfte. Zudem sind sie seltener arbeitslos. Bei der praktischen Umsetzung der beruflichen Mehrqualifikationen kommen oft auch Weiterbildungsanbieter ins Spiel.
UMSCHULUNG NUTZEN
Gerade im Bereich IT bieten sie praktikable Lösungen gegen den Fachkräftemangel, indem sie interessierten Personen ohne Berufsabschluss eine neue Chance eröffnen. Simon-Dix Koser beispielsweise hat sie genutzt. Der heute 38-Jährige ist gelernter technischer Zeichner. Wegen einer schweren Krankheit wurde er im jungen Alter berufsunfähig und konnte mehr als zehn Jahre lang nicht arbeiten. Damit galt er offiziell wieder als ungelernt. Nach seiner gesundheitlichen Genesung erfuhr er von der Möglichkeit, sich im IT-Bereich weiterbilden zu lassen, und startete 2019 mit der Umschulung zum Fachinformatiker Systemintegration bei einem deutschlandweiten Bildungsanbieter mit IT-Spezialisierung. Dort wurde ihm sogar nach seinem erfolgreichen Abschluss eine unbefristete Stelle als Technischer Supportadministrator angeboten, in der er bis heute arbeitet.
AUCH OHNE SCHULABSCHLUSS
Unter www.arbeitsagentur.de/k/ zukunftsstarter stellt die Bundesagentur für Arbeit Infos für Weiterbildungswillige zusammen. Anna Bordzol, Expertin für geförderte Weiterbildungen und Standortleiterin bei einem sieht einen Weiterbildungsanbieter, klaren Trend: „Früher mussten die Interessierten ihre Kostenträger noch um Förderungen bitten, jetzt ist das eher umgekehrt. Dort ist man sich darüber im Klaren, dass man es sich nicht mehr leisten kann, Leute abzuhängen."
Für viele Arbeitslose wichtig zu wissen: Bei Umschulungen sind Schulnoten nicht von Bedeutung. Hier liegt das Augenmerk mehr darauf, ob das thematische Interesse vorhanden ist. Einen vorherigen Berufsabschluss müssen die Bewerber nicht zwingend vorweisen können. (djd)