Als ausgebildete Agrarservice-Fachkraft kennt sich Thomas Schmidt nun nicht nur mit Bodenbeschaffenheiten sowie dem Anbau von Feldfrüchten und Ackerkulturen aus, er weiß, wann welche chemischen und biologischen Düngemittel zum Einsatz kommen sollten und ist fit im Umgang mit riesigen Landmaschinen. Trecker, Häcksler und Co. fährt er nicht nur über Äcker und Straßen, er weiß auch, wie man sie repariert und in Schuss hält.
"Ich bin schon in ganz jungen Jahren mit der Landtechnik und der Landwirtschaft in Kontakt gekommen, weil mein Großonkel einen Lohnbetrieb hatte und auch unsere Nachbarn in dem Bereich tätig waren", berichtet der 20-Jährige. Auch mit zunehmendem Alter blieb Schmidts Faszination für große Landmaschinen erhalten und dem Entschluss, sich beruflich im Agrarbereich zu verwirklichen, folgte im Jahr 2019 konsequenterweise der Ausbildungsbeginn beim Lohnunternehmen Wieckenberg im niedersächsischen Jameln. Dort ist er auch heute noch beschäftigt.
Die Arbeit dort macht ihm nach wie vor Spaß, und seine Erwartungen an den Beruf seien sogar übertroffen worden. "Er ist noch vielfältiger, als ich damals erwartet hätte. Meine Tätigkeit bezieht sich eben nicht nur auf das reine Fahren, sondern auch auf die Wartung und Instandsetzung der Landmaschinen. Auch umfangreiche Kenntnisse in der Gesetzgebung zu Themen wie Düngung und Pflanzenschutz habe ich mir angeeignet", berichtet er.
Fachkräfte Agrarservice arbeiten im Sommer anders als im Winter. „Während wir von Frühjahr bis in den Herbst viel auf den Ackerflächen der Kunden unterwegs sind und uns beispielsweise um die organische Düngung, das Grashäckseln oder Maisdrillen und -häckseln sowie natürlich im Spätsommer und Herbst um die Ernte kümmern, steht im Winter vor allem die Maschinenwartung und -pflege auf dem Programm", berichtet der Hankensbütteler. Auch die während der Erntezeit oftmals angefallenen Überstunden - ,,Da dauert mein Arbeitstag oft länger als acht Stunden" - werden vorwiegend in der kalten Jahreszeit abgebaut.
Als Anerkennung für die herausragenden Leistungen beim Abschluss seiner Ausbildung sowie als Motivation für eine berufliche Weiterqualifizierung hat Thomas Schmidt zu Beginn des Jahres ein Weiterbildungsstipendium der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erhalten. Seit 31 Jahren unterstützt das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gezielt talentierte Absolventinnen und Absolventen nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung.
Den ausgewählten Bewerberinnen und Bewerbern stehen dabei für einen Zeitraum von drei Jahren jeweils 8.700 Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Davon können sie zum Beispiel die Kosten für fachlich anspruchsvolle Weiterbildungsmaßnahmen oder für Maßnahmen zur Entwicklung fachübergreifender, beruflicher und sozialer Kompetenzen erstattet bekommen.
Dr. Bernd von Garmissen, Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, hob in dem Zusammenhang die große Bedeutung des lebenslangen Lernens hervor: ,,Ziel des Stipendiums ist, dass sich die Talente nach dem Berufsabschluss ganz nach ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten weiterbilden können, um als Spitzenkräfte neue berufliche Möglichkeiten bis hin zu Führungspositionen zu entdecken."Thomas Schmidt aus Hankensbüttel möchte das Fördergeld seines Stipendiums für die Weiterbildung zum Agrarservicemeister nutzen, um seinem beruflichen Ziel, später einmal in die Geschäftsführung eines landwirtschaftlichen Lohnunternehmens einzusteigen, schon jetzt ein gutes Stück näher zu kommen.