Wolfsburg: VFL UND GRIZZLYS SIND "PLATZHIRSCHE" DER STADT

Saison-Abschluss vor dem Rathaus: Knapp 1000 Fans feierten mit den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg den DFB-Pokalsieg. Foto: Boris Baschin

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Nicht nur als Volkswagenstadt, sondern auch als Sportstadt spielt Wolfsburg in einer internationalen Liga: Schließlich hat die Stadt allen voran mit dem VfL Wolfsburg und den Grizzlys Wolfsburg zwei sehr hochrangige und erfolgreiche Sportvereine vorzuweisen.

85 JAHRE WOLFSBURG

Wolfsburg: VFL UND GRIZZLYS SIND "PLATZHIRSCHE" DER STADT

Klassenerhalt, Europapokal, Ausgliederung und Bau der Volkswagen Arena: Eine aufstrebende Gewinner-Stadt auch auf sportlicher Ebene egal ob bei Fußball oder Eishockey

Der VfL Wolfsburg, der lange Zeit am Elsterweg beheimatet war, etablierte sich über Jahrzehnte zur Bühne für große Spiele und Namen. Trainerlegenden wie Ludwig Lachner und Imre Farkaszinski gaben dem Verein ein Gesicht, der 1970 im DFB-Pokal für ein Novum sorgte und im selben Jahr fast die Bundesliga erreichte. Mit dem Aufstieg in die 2. Liga begann für die VfL-Herren im Jahr 1992 ein neues Kapitel in der Geschichte des Wolfsburger Sports. Und 1995 gelang schließlich der große Coup, als der VfL dank eines Reich-Tores in Köln sensationell in das DFB-Pokal-Finale einzog.

Saisonabschlussfest der Grizzlys Wolfsburg mit Hunderten von Fans. Foto: Britta Schulze
Saisonabschlussfest der Grizzlys Wolfsburg mit Hunderten von Fans. Foto: Britta Schulze

Seit nunmehr 26 Jahren ist der VfL Wolfsburg ohne Unterbrechung in der 1. Bundesliga vertreten: Der große Coup gelang 1997 unter Trainer Willi Reimann, Fußballer Roy Präger wurde über Nacht zum Wolfsburger Star. Mit 14 Saisontreffern, darunter der erste Bundesligatreffer überhaupt für die Wolfsburger, war er maßgeblich am Klassenerhalt im ersten Bundesligajahr beteiligt.

Klassenerhalt, Europapokal, Ausgliederung und Bau der Volkswagen Arena: Als Erstligist wuchs der VfL weiter, holte sensationell die Meisterschaft 2009 sowie 2015 den DFB-Pokal. Mehrfach fielen die Wölfe ab und berappelten sich neu, quälten sich 2017 und 2018 durch die Relegation, um direkt danach in die Europa League zu ziehen. 2021 erklang in Wolfsburg dann wieder die Champions-League-Hymne. Aktuell steht der Verein in der Fußball-Bundesliga auf dem achten Tabellenplatz.

Mit Roy Präger gelang dem VfL Wolfsburg 1997 der Sprung in die Bundesliga. Foto: imago/WAZ-Archiv
Mit Roy Präger gelang dem VfL Wolfsburg 1997 der Sprung in die Bundesliga. Foto: imago/WAZ-Archiv

Auch der Frauenfußball ist seit 1973 in der VW-Stadt etabliert: Damals gründete der VfR Eintracht Wolfsburg eine Frauenfußballabteilung, die zu einem der Gründungsmitglieder der 1990 entstandenen Frauen-Bundesliga zählt. Unter anderem spielte damals die spätere Teammanagerin der Frauen-Nationalmannschaft, Doris Fitschen, in der Autostadt. 1997 wurde die Qualifikation zur eingleisigen Bundesliga verpasst, nur ein Jahr später gelang jedoch der Aufstieg.

2003 folgte dann der geschlossene Wechsel zum VfL Wolfsburg. Zwei Jahre später musste die Mannschaft den Gang in die 2. Bundesliga antreten, schaffte jedoch die direkte Rückkehr - unter anderem dank einer starken Martina Müller, die allein 36 Tore beisteuerte. Seitdem spielt der VfL ohne Unterbrechung in der Frauen-Bundesliga. In der Saison 2012/13 erreichten die Damen des VfL Wolfsburg ein Triple - die Mannschaft gewann die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal sowie die UEFA Women's Champions League. Die Fußballerinnen sind mittlerweile zweifacher UEFA-Women's-Champions-League-Sieger, siebenfacher Deutscher Meister und zehnfacher DFB-Pokal-Sieger. Auch in der Saison 2022/2023 haben die Wolfsburger Ladies wieder den DFB-Pokal geholt und sind Deutscher Vize-Meister geworden. Die Kapitänin des VfL Wolfsburg, Alexandra Popp, die 2016 schon zur Fußballerin des Jahres gewählt wurde, darf sich außerdem mit dem Titel „Torschützenkönigin der Bundesligasaison 2022/2023“ schmücken.

Alexandra Popp mit dem DFB-Pokal. Foto: imago/WAZ-Archiv
Alexandra Popp mit dem DFB-Pokal. Foto: imago/WAZ-Archiv

Aber nicht nur auf dem Rasen ist Wolfsburg auf Erfolgskurs unterwegs, sondern auch auf dem Eis: Schließlich hat die Stadt mit den Grizzlys Wolfsburg eine erfolgreiche Eishockeymannschaft, die seit der Saison 2007/2008 in der Deutschen Eishockey Liga mitmischt. Der Stammverein, der EHC Grizzly Adams Wolfsburg 1992 e. V., entwickelte sich 1992 aus einem Fanclub heraus und nahm rasant Fahrt auf. Noch heute hat der Stammverein für den Eishockeysport eine regionale Bedeutung über die Grenzen Wolfsburgs hinaus für die umliegenden Städte Braunschweig, Gifhorn und Helmstedt und ist verantwortlich für die Nachwuchsarbeit des Clubs.

Seine bisher größten Erfolge feierte der Club im Jahr 2009 mit dem Gewinn des Deutschen Eishockey-Pokals und 2011 mit dem Einzug in das Play-off-Finale, nachdem die Hauptrunde als Erster abgeschlossen worden war, sowie 2016 und 2017, als ebenfalls das Play-off-Finale erreicht wurde. 2010 sowie von 2013bis 2015 erreichte die Mannschaft jeweils das Play-off-Halbfinale, so dass sie von 2013 an fünfmal in Folge im Halbfinale standen.

Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg beim Ausführen des Elfmeters gegen den FC Augsburg. Foto: imago/WAZ-Archiv
Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg beim Ausführen des Elfmeters gegen den FC Augsburg. Foto: imago/WAZ-Archiv

Und auch die vergangene Eishockey-Saison hatte es in sich für die Spieler der Grizzlys: DEL inklusive Play-offs bis zum Halbfinale und Champions League inklusive Achtelfinale. Einer setzte noch einen drauf: Bei Dustin Strahlmeier kam eine WM-Teilnahme hinzu. Und was für eine! Mit Deutschland gewann der Grizzlys-Keeper im finnischen Tampere Silber. nip

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