Die bekannteste Tierschutzorganisation im Raum Peine ist der Tierschutzverein. Seit zwei Jahren ist Günter Diederichs Vorsitzender, seine Stellvertreterin ist Stephanie Geppert. Der Verein betreibt vor allem das Tierheim in der Fritz-Stegen-Allee in der Peiner Südstadt. Mehr als 500 Mitglieder gehören ihm jetzt an. Diederichs: ,,Für den Anstieg der Mitgliederzahlen haben unter anderem die Aktiven der Tiertafel und des Peiner Taubenschutzes gesorgt." Seit einigen Wochen gibt es für verletzte Tauben eine neue Voliere auf dem Tierheimgelände, die fast 20 Quadratmeter umfasst.
Der Vorstand ist jetzt im Gespräch mit Stadt und Kreis, um eine neue Quarantäne-Station zu bauen. Das Veterinäramt hat dies zur Auflage gemacht. Dafür wird allerdings zusätzlicher Platz und Geld benötigt. Diederichs hofft, in absehbarer Zeit zusammen mit den Behörden eine Lösung zu finden. Benötigt werden außerdem ein neuer Arztraum und ein Raum, wo die Polizei außerhalb der Öffnungszeiten Tiere unterbringen kann.
Die Leitung des Tierheims hat Heike Brakemeier. Sie rechnet mit einem weiteren Anstieg der Aufnahme-Zahlen. Einer der Gründe ist der geplante Anstieg der Tierarzt-Kosten. Brakemeier: „Wir haben noch nie so viel Katzen vermittelt wie in diesem Jahren. Jetzt sind es in zehn Monaten schon mehr als 600." Schlimm: Vor Kurzem wurden zwei junge Katzen einfach über den Zaun geworfen.
Der Verein vertritt den Tierschutzgedanken und will durch Aufklärung, Beratung und gutes Beispiel Verständnis für das Wesen der Tiere wecken, ihr Wohlergehen fördern sowie Tierquälerei oder Tiermisshandlung verhüten.
Die neue Taubengruppe kümmert sich um kranke und verletzte Tauben, die oft misshandelt wurden. Ein herzlicher Dank geht an die Tierarzt Praxen, die sich um diese Tiere kümmern. Wer Informationen über die Taubengruppe sucht, findet diese unter www.taubenschutz-peine.org. Gesucht werden Personen, die die Tiere sichern und zum Tierarzt bringen.
Bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz soll er ohne Ansehen der Person des Täters eine strafrechtliche Verfolgung veranlassen. Das Peiner Tierheim bietet Fundtieren und gegebenenfalls auch Abgabetieren ein vorübergehendes Zuhause. Nach der Aufnahme werden alle Tiere tierärztlich untersucht und gegebenenfalls behandelt. ,,Oft erleben diese Tiere bei uns das erste Mal, dass eine Hand auch streicheln und eine Stimme auch liebevoll zu ihnen reden kann", erklärt die Tierheimleitung.
Im Tierheim ist in den vergangenen Jahren viel passiert, was die Verbesserung der Bausubstanz anbelangt. Die neu eingerichtete Tierklappe, in die anonym Tiere eingesetzt werden konnten, musste jedoch geschlossen werden. Grund: Der Zahl der dort eingesetzten Tiere konnte nicht mehr bewältigt werden. Teilweise kamen die Tiere sogar aus dem Ausland und wurden in Peine "entsorgt".
Weiterhin gesucht werden Helfer: Ca Als Gassi-Geher, als Katzen-Streichler, als handwerklich Begabte, als Taubenretter usw. Und da die Einnahmen des Vereins nicht ausreichen, die laufenden Betriebskosten des Tierheims zu decken, freuen sich die Tiere besonders über Geld-Spenden und Erbschaften.
NEUE TIERHALTER BRAUCHEN BERATUNG
Vor der nicht immer leichten Vermittlung der Tiere steht die Beratung zukünftiger Besitzer: zum Beispiel bezüglich der Haltung von Hunden in Etagenwohnungen, zur Ernährung und Integration in Familien. Bei den Katzen steht die Eingrenzung der Fortpflanzung durch Kastration im Vordergrund. Ein großer Erfolg des Tierschutzvereins waren in den vergangenen Jahren Kastrationsverordnungen in Peine und Edemissen. Der Verein hofft, dass auch die anderen Landgemeinden folgen. Vor allem in Ilsede gibt es immer wieder Probleme.
Bei der Vermittlung der Tiere wird viel Wert darauf gelegt, dass der neue Tierbesitzer und das Tier gut zusammenpassen. So werden Hunde erst nach einer ,,Probezeit" abgegeben. Auch bei Katzen ist die Kontaktaufnahme obligatorisch. vor der Vermittlung Selbstverständlich sind alle Tiere geimpft und alle Katzen mit Ausnahme der Jungtiere sind kastriert. Für diese gibt es dann einen Kastrationsgutschein.
OHNE KONTROLLEN GEHT ES NICHT
Ehrenamtliche Tierschutzberater gehen angezeigten Tierquälereien nach und machen Vor- und Nachkontrollen für vermittelte Tiere. Sie geben Tipps im Umgang mit Tieren und stehen interessierten Menschen mit Rat und Tat zur Seite. ,,Menschen, die aus räumlichen oder persönlichen Gründen keine Tiere halten können, bieten wir Patenschaften an oder ermöglichen ihnen, mit den Tierheimhunden spazieren zu gehen“, erklärt der Verein. Reiselustige Tierhalter können ihre Lieblinge im Tierheim gegen Kostenerstattung in Pension geben. Rechtzeitige Anmeldung ist wichtig, am besten etwa drei bis vier Wochen vor Pensionsbeginn.