Wer gerne die Natur genießt, darf solche sonnigen Sommertage nicht verstreichen lassen. Die „Harzer Wandervögel“ tun das jedenfalls nicht, als sie sich um 9.30 Uhr in Wernigerode auf dem großen Parkplatz neben dem Hotel Schanzenhaus im Zwölfmorgental trafen. Bei bestem Wetter und gut gerüstet marschierten sie los. Zielstrebig ging es rechts den Berg hinauf zum Aussichtspunkt an der Sprungschanze, oben mussten alle erst einmal den Aufstieg verdauen und wieder zu Atem kommen, um anschließend festzustellen, dass sie die falsche Route gewählt hatten.
Das Gelächter war groß, aber nur von kurzer Dauer. Denn es ging wieder bergab und die andere Seite des Tals wieder bergauf. Das war alles andere als lustig, einer der Kameraden packte sogar den Blutdruckmesser raus. Da merkte die Gruppe mal wieder, dass sie nicht so gut im Training war. Wenigstens wurden alle entlohnt durch den schönen Ausblick in Zwölfmorgental.
Nach einer ersten kleinen Erholungspause ging es auf einem schönen Trail in Richtung Geisterwald. Vorbei an etlichen Hinweistafeln auf heimische Vögel erreichten sie Harburg, eine mittelalterliche Höhenburg von 1150, von der heute nichts mehr erhalten ist. Auf dem sogenannten Burgstell befinden sich heute eine Ausflugsgaststätte und ein neues Aussichtsgerüst mit dem Namen „Bismarck Turm“. Dort haben die Besucher einen fantastischen Ausblick auf Wernigerode, das Umland und einen schönen Kräutergarten neben der Gaststätte.
Weiter ging es in Richtung Scharfenstein, vorbei an der Schutzhütte erstiegen sie den 462 Meter hohen Berg, der eine freie Sicht auf den Brocken beschert – und das bei schönstem Sommer-Wanderwetter. Und die fleißigen Sammler der Harzer Wandernadel können sich den Stempel Nr. 34 ergattern.
Auf dem Kühnekopfweg ging es in Richtung Armeleuteberg, vorbei am Kaiserturm – dem Ziel des Märchenweges auf dem 477 Meter hohen Armeleuteberg, der sich südlich von Wernigerode erhebt. Nach 4,7 Kilometern standen die Wanderer vor dem Ausflugsrestaurant Armeleuteberg mit dem Stempelkasten 35 und einem Sonderstempel für den Märchenweg Wernigerode.
Nach einer ausgiebigen Pause ging es auf einem schmalen Waldweg zurück zur Sprungschanze – diesmal auf der richtigen Seite. Auf diesem letzten Abschnitt fanden sich haufenweise Steinpilze, was die Vorfreude auf ein schönes Abendessen wachsen ließ. Einsammeln lautete die Devise.
Das letzte Highlight nach gut sieben Kilometern und zwei Stunden reiner Wanderzeit war das Schloss Wernigerode. Es war wieder einmal ein schöner Tag mit Freunden und unvergesslichen Eindrücken aus dem Harz, der immer einen Besuch wert ist.