Mehr als 1.000 Häftlinge starben an Unterernährung, Krankheiten, durch Arbeitsunfälle oder Exekutionen. Die Gedenkstätte KZ Drütte befindet sich seit 1994 in einem Teil des ehemaligen KZ Drütte. 2017 stellte die Salzgitter AG dem Arbeitskreis Stadtgeschichte, Trägerverein der Gedenkstätte, weitere 1.000 Quadratmeter Fläche für die Einrichtung einer neuen Dauerausstellung zur Verfügung.
Das umfangreiche Neugestaltungsprojekt begann im Sommer 2019. Neben Recherchen in nationalen und internationalen Archiven erfolgten am ehemaligen KZ-Gebäude bauhistorische und restauratorische Untersuchungen. Durch den Rückbau von Wänden und Toren, die seit 1946 eingebaut wurden, rückt die Baustruktur des KZ Drütte nun wieder in den Vordergrund. Die Gestaltung der neuen Ausstellungsträger aus gerostetem Stahl greift die Struktur und Nutzung der ehemaligen KZ-Räume auf und unterstützt damit die Rezeption des Ortes.
Unter dem Titel „KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion" informiert die Ausstellung in mehreren Abschnitten über die vier KZ-Außenlager im Salzgittergebiet. In einem davon stehen acht Stelen, an denen Themen wie beispielsweise „Arbeit", „Ernährung" oder auch „Überleben" detaillierter dargestellt werden. Bei der Konzeption der Ausstellung wurde auch die pädagogische Arbeit vor Ort berücksichtigt. Besonders die Stelen zu Einzelthemen ermöglichen eine vielseitige und vertiefende Auseinandersetzung", sagt die Leiterin der Gedenkstätte, Maike Weth. Der Bereich des ehemaligen Krankenreviers des KZ gilt als „Exponat seiner selbst", hier werden die Inhalte reduzierter präsentiert und der Blick gezielt auf das Gebäude mit seinen unterschiedlichen Nutzungsspuren gelenkt.
Für die Öffentlichkeit ist die Gedenkstätte KZ Drütte zugänglich, allerdings nicht jederzeit, da sie mitten auf dem Werkgelände der Salzgitter AG in Watenstedt liegt. Der Zugang erfolgt über Tor 1. Monatlich gibt es einen öffentlichen Zugang (ohne Führung), es sind aber auch individuelle Terminvereinbarungen möglich. Eine Anmeldung beim Arbeitskreis Stadtgeschichte ist erforderlich.
ARBEITSKREIS BIETET SONDERFÜHRUNGEN AN
In der Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte stehen in den ersten beiden Monaten 2023 zwei Sonderführungen durch die neue Dauerausstellung „KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion" an: am Samstag, 14. Januar, und am Samstag, 11. Februar, jeweils von 15 bis 17 Uhr. Dabei werden historische Hintergründe sowie die Konzeption der Ausstellung erläutert und Überreste am Gebäude gezeigt. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt. Anmeldung bitte jeweils bis zum Vortag um 12 Uhr beim Arbeitskreis Stadtgeschichte unter Telefon 05341 44581 oder per E-Mail an info@gedenkstaette-salzgitter.de. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.
Mehr Informationen unter www.gedenkstaette-salzgitter.de.