Wildvögel ganzjährig füttern
Wildvögel ganzjährig füttern

DER WINTER STELLT AUCH WILDVÖGEL VOR HERAUSFORDERUNGEN, DA DAS NAHRUNGSANGEBOT KNAPP IST UND DIE KÄLTE DEN TIEREN ZUSÄTZLICH ENERGIE RAUBT. Ⓒpixabay

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ARTENSCHUTZ FÄNGT VOR DER HAUSTÜR AN - HEIMISCHE VOGELARTEN UNTERSTÜTZEN

KATZE, HUND & Co.

Wildvögel ganzjährig füttern

Wer erfreut sich in den Frühlings- und Sommermonaten nicht am fröhlichen Gezwitscher von Wildvögeln? Umso erschreckender, dass die Bestandszahlen vieler frei lebender Vogelarten in Deutschland aktuellen Studien zufolge dramatisch eingebrochen sind - ihnen fehlen allzu häufig elementare Lebensgrundlagen wie Futter und Nistplätze. Mit einem jahreszeitlich angepassten.Futterangebot kann jeder Tierfreund heimische Vogelarten unterstützen und so zu ihrem Überleben beitragen.

SPEISEPLAN FÜR DIE FRÜHJAHRSMONATE

In der Brutzeit, witterungsabhängig von März bis August, haben Vögel den höchsten Energiebedarf. ,,Die Elternvögel benötigen viel Zeit und Energie, um geeignetes Futter für ihre Jungen zu suchen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Elterntiere für das Finden von geeignetem Futter, wie zum Beispiel eiweißreichen Insekten, deutlich mehr Zeit benötigen als früher", erläutert Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e. V. (BNA). ,,Um diese körperliche Höchstleistung zu schaffen, nehmen sie gern energiereiches Futter wie (fetthaltige) Meisenknödel an." Auch Jungvögeln nach dem Flügge werden liefert das Fettfutter Energie und unterstützt sie bei ihrer weiteren Entwicklung. Das optimale Sommerfutter besteht aus unterschiedlichen Komponenten: Weichfuttermischungen mit gefetteten Haferflocken, Meisenknödeln, Insekten wie Mehlwürmern, Wachsmotten oder Heimchen, die im Zoofachhandel erhältlich sind, feinen Sämereien im Streufutter sowie getrockneten Beeren.

FÜTTERUNG IM HERBST UND WINTER

Das optimale Sommerfutter besteht aus unterschiedlichen Komponenten. Ⓒpixabay
Das optimale Sommerfutter besteht aus unterschiedlichen Komponenten. Ⓒpixabay

Bevor sich Zugvögel auf die lange Reise in wärmere Gefilde begeben, müssen sie ihre Energiereserven auffüllen. Auch den daheim bleibenden Vogelarten hilft ein zusätzliches Nahrungsangebot, um sich Energiereserven für die kalte Jahreszeit zuzulegen. Der Frühherbst ist deshalb der richtige Zeitpunkt, um eine Winterfutterstelle für Wildvögel einzurichten.

In der kalten Jahreszeit erschweren unter anderem Schnee und Frost den Tieren die Suche nach Futter. ,,Zufütterung ist nun essenziell", sagt Dr. Singheiser. ,,Ein gutes Basisfutter für viele Vogelarten sind Sämereienmischungen, zum Beispiel mit Sonnenblumenkernen, ergänzt um ein abwechslungs- und energiereiches Nahrungsangebot mit Fettfutter, etwa Hafer- oder Getreideflocken, die mit Fetten als Energielieferant ummantelt sind, ungeschwefelten Sultaninen, klein gehackten Nüssen, Beeren und Insekten." Aber auch die klassischen Meisenknödel werden gerne angenommen. Da sich die Vögel auf das zusätzliche Nahrungsangebot verlassen, sollte die Futterstelle stets ausreichend gefüllt sein. Lieber weniger, aber dafür regelmäßig füttern, ist laut dem BNA die Devise. Auch Vogelarten aus dem Norden- oder dem Hochgebirge, die den Winter bei uns verbringen, nutzen diese Futterstellen gerne.

ZUGVÖGEL MÜSSEN ENERGIE TANKEN

Anfang März kehren die ersten Zugvögel jedes Jahr aus dem Süden nach Deutschland zurück. Die Energiespeicher der Tiere sind nach dem Flug in der Regel aufgebraucht, sie benötigen aber Energie für den Nestbau sowie die Brutvorbereitung. ,,Selbst nach milden Wintermonaten sind in der Regel alle erreichbaren Körner, Früchte und Wildbeeren sowie Insekten bereits gefressen", gibt Vogelexperte Singheiser zu bedenken. Bis es neue Blüten, Früchte, Sämereien und Beeren gibt, dauert es noch Wochen und auch die neue Generation an Insekten steht den gefiederten Tieren noch nicht zur Verfügung. Vogelfreunde sollten nun die Meisenknödel sowie Fettfutter, klein gehackte Nüsse, getrocknete Rosinen, Beeren und (getrocknete) Insekten verfüttern. Auch Apfelstücke, zum Beispiel halbiert und auf einem Spieß oder Ast angeboten, werden gern gefressen. Quelle: IVH

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