Werden entlaufene Hunde und Katzen auf der Straße aufgelesen, ist der Halter oft nicht ohne Aufwand zu finden. Anders sieht es aus, wenn das Tier einen Mikrochip unter der Haut trägt und registriert ist: So lassen sich Vierbeiner und Besitzer schnell wieder vereinen. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen rund um den Heimtier-Chip.
WAS IST EIN HEIMTIER-CHIP?
Der Chip ist Teil eines Transponders, der Hunden und Katzen unter die Haut gepflanzt wird. ,,Mithilfe einer Injektionsspritze setzt der Tierarzt den Transponder üblicherweise an der linken Halsseite flach unter die Haut", erläutert Philip McCreight, stellvertretender Leiter des Netzwerks Kennzeichnung und Registrierung. ,,Der Transponder ist so klein wie ein Reiskorn und wiegt unter einem Gramm." Nach der Injektion verwächst das nicht allergene Material mit dem Gewebe. Das Einsetzen des Transponders bei einem Tierarzt kostet zwischen 40 und 60 Euro. Da der Chip ein Leben lang im Körper bleibt, fallen diese Kosten nur einmalig an.
GIBT ES EINE CHIP-PFLICHT?
Das Netzwerk Kennzeichnung und Registrierung setzt sich seit Jahren für eine bundesweite Pflicht der Halter zur Kennzeichnung und Registrierung ihrer Hunde und Katzen ein. ,,Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Belgien gibt es in Deutschland noch keine bundesweit einheitlich geregelte Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen", sagt McCreight. Die Regelungen werden auf Landesebene festgelegt. ,,Während in einigen deutschen Bundesländern beispielsweise eine Kennzeichnungspflicht für alle Hunderassen herrscht, ist sie in anderen lediglich für sogenannte Listenhunde vorgeschrieben", bedauert McCreight. In Niedersachsen und Berlin müssen Hundehalter ihre Tiere sogar in einem amtlichen Register eintragen lassen. Beim Grenzübertritt in einen anderen EU-Mitgliedsstaat ist ein Heimtier-Chip Pflicht. Die Nummer des Chips wird im obligatorischen EU-Heimtierausweis des Vierbeiners eingetragen.
WELCHE INFOS SIND GESPEICHERT?
Der Mikrochip enthält eine 15-stellige weltweit einzigartige Nummer, die mit dem Herstellercode oder einer Länderkennung beginnt. McCreight zufolge können die Mikrochips ausschließlich mit einem Lesegerät ausgewertet werden, beispielsweise von Tierärzten, Polizei oder Zoll sowie Tierschutzorganisationen oder Tierheimen, die ein solches Gerät besitzen. Informationen über den Besitzer sind nicht auf dem Transponder gespeichert.
REGISTRIERUNG IST ENTSCHEIDEND
Um das Tier im Verlustfall zurück zu seinem Halter vermitteln zu können, ist es entscheidend, dass neben der Implantation eines Transponders auch eine Registrierung in einem der in Deutschland bestehenden Heimtierregister wie TASSO oder FINDEFIX vorgenommen wird. Nur dann sind auch die Kontaktdaten des Halters hinterlegt. Tierärzte und Tierheime mit Lesegerät können das Tier so dem Halter zuordnen und im Falle eines Verlustes diesen kontaktieren.