Überall, wo es halbwegs gesunde Gewässer gibt, leben Amphibien und andere Tiere. Das gilt auch für den Peiner Raum, in dem es neben Fließgewässern zahlreiche Kiesgruben gibt, vor allem im Norden. Viele Amphibien werden durch L den Verkehr bedroht. ,,Besonders betroffen ist die Erdkröte, die den Großteil ihres Lebens in Grünbereichen und Wäldern lebt“, erklärt Burkhard Zühlke, der zu den Initiatoren der Krötenrettung am Eixer See gehört. Zum Laichen wandert die Erdkröte in nahe gelegene Gewässer und muss dabei oft Straßen überqueren. Und da sie nicht die Schnellste ist, werden jedes Jahr Tausende dieser Tiere im Kreisgebiet überfahren.
In Peine, Edemissen, Lengede und Vechelde sind vor allem im Februar und März Dutzende von Rettern unterwegs, um die Amphibien von der Straße zu holen. Unterstützt werden die Retter von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, die 50 Zentimeter hohe Leitzäune aufbauen lässt. Eigentlich müssten noch viel mehr von diesen Leitzäunen aufgestellt werden. Aber das kostet viel Geld und ist von der jetzigen Zahl der Helfer nicht zu leisten.
Der Landkreis appelliert deshalb an alle rüstigen Bürger, sich für einen Morgen und/oder Abend in der Woche zur Verfügung zu stellen. Zeitaufwand normalerweise eine Stunde. Ideal wäre es natürlich, wenn man mehr als einen Morgen oder Abend in der Woche Zeit hätte... Sobald der Frost aus dem Boden raus ist und die Temperaturen etwa fünf Grad übersteigen, geht die Wanderung los. Das ist meist im März der Fall. Zühlke: ,,Munter werden die Kröten, wenn es dunkel wird. März und April sind die Hauptmonate der Wanderung".
Vor den Krötenzäunen ist alle paar Meter ein Eimer in der Erde, in den die meisten Amphibien reinpurzeln. Dort werden sie mit Handschuhen rausgeholt und auf die andere Straßenseite gebracht. Ausnahme ist der Peiner Herzberg, wo Goltzplatz und Hundeplatz die Wanderung stören. Vom Herzberg geht die ,,Reise" gleich ins nahe gelegene Barumer Moor.
In diesem Jahr wurden mehr als 1.000 Erdkröten zwischen Eixe und Herzberg von der Straße gerettet. Zühlke: ,,Wenn die Straße noch Restwärme der Sonne hat, fühlen die Kröten sich hier wohl und können dies nur überleben, wenn wir rechtzeitig dort sind." Hilfreich wären Absperrgitter mit „Anlieger frei"-Schild, die nur zur Krötenwanderung abends für zwei bis drei Stunden hingestellt werden. Zühlke hofft dabei auf Unterstützung durch Bürgermeister und Stadtrat.
Hauptansprechpartner für alle an der Krötenrettung Interessierten ist Sonja Lüddecke vom Fachdienst Umwelt der Kreisverwaltung, Telefon 05171 4017721. Wer die Krötenretter am Eixer See unterstützen möchte, kann mit Burkhard Zühlke, Telefon 0170 2122223, Kontakt aufnehmen
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