Matthias Brodowy startet mit Traubensecco ins neue Jahr 2023

Sekt oder Selters?

City Magazin Gifhorn

Matthias Brodowy startet mit Traubensecco ins neue Jahr 2023

Matthias Brodowy ist seit seiner Kindheit mit Gifhorn vertraut. Foto: Tomas Rodriguez
Matthias Brodowy ist seit seiner Kindheit mit Gifhorn vertraut. Foto: Tomas Rodriguez

Am Silvesterabend kommt der bekannte Kabarettist Matthias Brodowy in die Gifhorner Stadthalle, um dort sein Best-of-Programm ,,Bis es Euch gefällt" zu präsentieren (Ankündigung Seite 7). Im Interview mit Melanie Stallmann spricht er über seine größten Herausforderungen, warum er Gifhorn schon seit Kindheitstagen kennt und wie er den Jahreswechsel feiert.

Was ist für Sie nach 30-jähriger Laufbahn als Kabarettist die größte Herausforderung bei Ihren Auftritten?

Wenn etwas passiert wie seinerzeit in einem kleinen Theater in der Nähe von Mainz, als mir der Veranstalter bei der Ankunft erklärte, es gäbe ein Problem mit dem Klavier. Ich dachte, es wäre verstimmt oder eine Taste hängt. Sein Problem mit dem Klavier war allerdings: Er hatte keines! So etwas ist dann schon eine sehr verblüffende Herausforderung, wenn man als klavierspielender Kabarettist unterwegs ist.

Leiden Sie nach so langer Zeit noch an Lampenfieber?

Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich so gut wie nie Lampenfieber habe. Sorgen bei der Premiere, dass das neue Programm nicht gut sein könnte, die habe ich natürlich auch. Ein bisschen Lampenfieber habe ich nur bei Liveradio- oder Fernsehsendungen wie „Die Anstalt". Wenn man weiß, dass jetzt weit über eine Million Menschen zuschauen und jeder Aussetzer in die Wohnzimmer übertragen wird, da habe ich schon Respekt! Ansonsten brenne ich für die Bühne und lasse alles liegen, um dort zu stehen. Besonders gerne lasse ich übrigens die Steuererklärung und anderen Schreibkram liegen.

Wie gut kennen Sie Gifhorn?

Gifhorn kenne ich seit meiner Kindheit. Auch wenn ich in Braunschweig zur Welt kam, bin ich eigentlich Wolfsburger. In Braunschweig habe ich nur ein, zwei Lebenstage direkt nach der Geburt verbracht. Dann ging es nach Wolfsburg. Und von dort aus war Gifhorn natürlich immer ein Ausflugsziel. Und meine Frau war Referendarin an der Pestalozzischule in Gifhorn. Wäre ich so einer wie Kennedy, würde ich glatt sagen: Ich bin ein Gifhorner!

Was erwartet das Publikum bei Ihrem Best-of und worauf dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer besonders freuen?

Mein Best-of „Bis es Euch gefällt" ist jedes Mal ein bisschen anders. Ich suche mir aus meinen inzwischen elf Soloprogrammen und aus den beiden Theaterstücken, die ich mit Herrn Momsen gemacht habe, Lieblingstexte und Lieblingslieder aus. Mit Sicherheit singe ich aber einen Auszug aus der einzigen Oper zum Thema Übergewicht, aus dem „Don Sarotti", gebe Tipps, wie man im neuen Jahr zur positiven Irritation der Mitmenschen ganz viel gehobenen Blödsinn machen kann, anstatt sich mit guten Vorsätzen zu kasteien und ich löse auf, was Kaiser Maximilian, genannt: der Klops, mit den ostpreußischen Inseln zu tun hat, die seinerzeit auf einer Bahnfahrt in einem Funkloch zwischen Expresso und Latte Makattscho verschwanden.

Wie verbringen Sie selbst den Silvesterabend? Wird es ein eher ruhiger Abend im vertrauten Kreis oder sind Sie Fan eines krachenden Jahresabschlusses?

Die Feier beginnt mit dem Auftritt in Gifhorn, darauf freue ich mich wirklich riesig, denn eigentlich sollte er ja schon 2020 stattfinden. Dann kam Corona. Im Anschluss fahre ich entspannt nach Hause und hoffe, dass es dort noch Reste vom Raclette gibt. Wenn nicht, faste ich halt ins neue Jahr. Böller gibt es bei mir keine und so richtig lang darf die Feier auch nicht dauern, denn am nächsten Morgen moderiere ich im Opernhaus in Hannover das Neujahrskonzert.

Gibt es Sekt oder Selters?

Beides: Sektschorle! Nein, ich trinke tatsächlich sehr gerne einen alkoholfreien Traubensecco. Das haben wir uns wegen der Kinder angewöhnt, die dann auch mit anstoßen können. Wobei die inzwischen so groß sind, dass sie wahrscheinlich woanders feiern. Ob es dort allerdings auch alkoholfreien Traubensecco gibt?

Starten Sie mit „guten Vorsätzen" in das neue Jahr? Wenn ja: Welche sind das?

Letztes Jahr hatte ich mir den guten Vorsatz gemacht, in diesem Jahr keine guten Vorsätze fürs neue Jahr zu machen. Das habe ich bislang super durchgehalten. Nur eines, aber das sollte immer gelten: Die Welt nicht nur in düsteren Farben malen! Luther soll ja mal gesagt haben: „Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz!" Lassen wir es also 2023 krachen!

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