Die Bevölkerung Salzgitters hat sich infolge von Flucht und Vertreibung, Auswanderung und Zuwanderung nicht erst seit 1945 stark verändert. Aber gerade in der Nachkriegszeit gelangten mit den Schlesierinnen und Schlesiern auch ihre Rezepte und Kochbücher nach Salzgitter. Das Städtische Museum Schloss Salder wird vom 9. Dezember 2022 bis 12. Februar 2023 in seiner Sonderausstellung "Ein Stück Himmelreich?! - Schlesische Küche in Salzgitter" einen kleinen, aber überraschend vielfältigen Teilaspekt der Geschichte beleuchten.
Die Ausstellung geht der Frage nach, was die schlesische Küche mit all ihren Besonderheiten ist, wie sie nach Salzgitter kam und welche Rolle sie hier heute noch spielt: Welche kulinarischen Traditionen werden auch 77 Jahre nach Kriegsende in Salzgitter gepflegt? Nach der schweren Not und dem Mangel der ersten Nachkriegsjahre pflegten und bewahrten die Schlesier" ihre eigenen Rezepte, vielfach als Teil von Identität und Erinnerung an die alte Heimat.
manchmal Die Ausstellung offenbart, wo die überlieferten Kochanleitungen unveränderten Eingang in die Ernährung fanden, Essverhalten bis in die Gegenwart erhalten blieb, in der neuen Heimat aufging oder ganz verschwand. In persönlichen Interviews erzählen Salzgitteranerinnen und Salzgitteraner mit schlesischen Wurzeln ihre Geschichte und verraten ihre Lieblingsrezepte - übrigens zum Nachkochen.