MIT MUSIK UND THEATER GEGEN DIE TROSTLOSIGKEIT

Das Tillyhaus in Salzgitter-Bad ist der Sitz des Kulturkreises. Das Bild stammt von 1962. Ⓒ privat

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Wie 1946 der Kulturkreis Salzgitter entstand und was bis heute daraus wurde

SZ-Szene

MIT MUSIK UND THEATER GEGEN DIE TROSTLOSIGKEIT

Die Ursprünge des Kulturkreises reichen bis in die Nachkriegszeit hinein: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Salzgitter eine Stadt voller Flüchtlinge. Menschen aller Schichten, Künstler und gebildete Laien setzten dem trostlosen Dasein die Kultur entgegen. Es bildeten sich Kreise, in denen musiziert wurde, die Theater spielten und Literatur lasen, die im Dritten Reich verboten war. Zu der Zeit entstand in Salzgitter-Bad unter Leitung Hilde Bieretts eine Gruppe, die auch Konzerte und Theatervorstellungen professioneller Künstler organisierte.

Am 1. Oktober 1946 gründete ein eigens von der Stadt Salzgitter eingesetzter Ausschuss eine Besucherorganisation unter dem Namen „Kulturkreis Watenstedt-Salzgitter", die zunächst an die Volkshochschule angegliedert war. Seit dem 1. Februar 1948 übernahm jedoch die Stadt Salzgitter die Trägerschaft - und damit auch die direkte Bezuschussung.

Ehrenamtliche organisierten in verschiedenen Bezirksgruppen im ganzen Stadtgebiet Vorträge, Dia-Vorführungen, Lesungen, Musik- und Theatervorstellungen. Wegen der Nähe zu den festen Theatern in Braunschweig und Hildesheim bemühte sich der Kulturkreis, Tourneetheater mit bekannten Stars für Gastspiele zu verpflichten. Nach anfänglichen Erfolgen gab es aber auch Rückgänge der Besucherzahlen; es entstanden konkurrierende Unternehmen, die 1957 sogar zu der Überlegung führten, den Kulturkreis wieder aufzulösen.

Vorstand und Geschäftsführung des Kulturkreises freuen sich auf die Jubiläumsfeier im September: Nina Knischewski, Jens Wolfgram, Annett Roos, Karin Sievers, Hans-Günter Gerhold und Astrid Reupke. Rudolf Karliczek

Doch 1961 hatte sich der Kulturkreis - auch gegen die Konkurrenz des sich immer stärker verbreitenden Fernsehens - einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt erobert, konzentrierte sich aber mehr und mehr auf das Theater. Erst 1979 wurde wieder eine Musikabteilung gegründet, die nach anfänglichen Schwierigkeiten eine treue Anhängerschaft gewann. Nach den Konzerten gab es Empfänge reihum in privaten Haushalten. Die Künstler empfanden das als äußerst wohltuend. Dieser Brauch wurde erst wieder aufgegeben, als die Gastgeber sich dazu aus Altersgründen nicht mehr in der Lage fühlten.

Ab 1989 sah sich der Kulturkreis verstärkt der Konkurrenz überregionaler Anbieter ausgesetzt. Er reagierte, indem er seine Angebote noch publikumsorientierter ausrichtete und Tourneestücke mit bekannten Stars verpflichtete. So konnte er sich bis heute in der Stadt behaupten.

Die Arbeit wurde in all den Jahren von den Vereins-Vorsitzenden geprägt, vor allem Albrecht-Joachim Heise hat in seiner über 20-jährigen Vorstandschaft dazu beigetragen, dass der Kulturkreis ein essenzieller Bestandteil der städtischen Kulturlandschaft ist.

DAS IST DER KULTURKREIS

Der Kulturkreis Salzgitter, der aktuell rund 400 Mitglieder hat, veranstaltet in normalen Jahren jährlich jeweils sechs Theaterabende in Salzgitter-Bad und Lebenstedt, hinzu kommen sechs Konzerte an verschiedenen Spielstätten im gesamten Stadtgebiet und drei „Schlosskonzerte" im Fürstensaal Museum Schloss Salder. Vielfalt und Qualität werden durch einen Theater- beziehungsweise Musikbeirat gesichert, in den jeweils Fachleute berufen worden sind. Jährlich nehmen 6.000 Zuschauer die Theaterangebote wahr; etwa 600 Zuhörer genießen die exzellenten Konzerte.

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